Kappeln. Das Ostseeresort Olpenitz wächst. Im Angebot sind Kapitänshäuser, Schleivillen, Albatrosvillen und schwimmende Häuser. Etwa 100 der geplanten 980 Ferienimmobilien sind verkauft, 200 aktuell im Vertrieb. Deutlich abgespeckt wird jedoch das vom früheren Entwickler geplante Freizeitangebot. Das Projektvolumen liegt bei 350 Mio. Euro.
Das Ostseeresort Olpenitz ist mit Abstand das größte Projekt der Helma Ferienimmobilien - und aktuell auch das größte Resort-Projekt an der deutschen Ostseeküste. Bis Anfang/Mitte der 2020er Jahre sollen auf dem 175 ha großen Areal des früheren Marinestützpunkts um das gesamte dortige Hafenbecken herum knapp 1.000 Ferienimmobilien mit 4.000 Betten entstanden sein - samt einem Hotel -, dazu zwei Marinas mit über 400 Liegeplätzen. Gegenüber den ursprünglichen Plänen für das Port Olpenitz mit 7.000 Betten, Hotelinseln, 2.000 Yachtliegeplätzen, Hotels und Multifunktionshügel mit Freizeiteinrichtungen ist das zwar deutlich weniger. Doch es wird gebaut und offensichtlich auch verkauft.
"Unsere Entwicklung läuft gut", sagt Per Barlag Arnholm, Geschäftsführer von Helma. "Wir sind ziemlich weit." Etwa 100 Immobilien wurden bis dato verkauft. Neben den Kapitänshäusern und Schleivillen freut sich Arnholm über das Interesse an den schwimmenden Häusern. Vier Stege mit je 15 schwimmenden Häusern, hergestellt von Natura Holzbau (Häuser) und Clement (Betonpontons), sind geplant. Vom ersten Steg wurden bereits zwölf Häuser verkauft, der zweite Steg ist gerade in den Vertrieb gegangen. Noch in diesem Jahr sollen alle 60 schwimmenden Häuser in den Bau gehen - und zudem weitere 55 Ferienwohnungen und Ferienhäuser. "200 Einheiten haben wir momentan im Vertrieb." Die Preise liegen bei 350.000 Euro netto.
Dazu gehören auch die Albatrosvillen, ein Angebot für das Luxussegment, das Helma zunächst in Olpenitz nicht bedient hatte. Seit diesem Jahr sind die 240 m2 großen Villen unweit des Nordhakens mit je einem 1.000 m2 großen Grundstück im Vertrieb - in Nachbarschaft zu bereits bezogenen Eigennutzerimmobilien. Die Größe und Lage sowie Dachterrasse und Außenwhirlpool finden sich im Preis von etwa 1,2 Mio. Euro wieder.
Doch in der Regel sind Ferienhäuser im Ostseeresort Olpenitz günstiger zu haben. So kostet die Zwergseeschwalbe aus dem Segment Kapitänshäuser 250.000 Euro. Das Doppelhaus misst 77 m2. Das Maklerhaus IMF Immobilien rechnet dem Anleger vor, dass ihm - bei 130 Belegungstagen, die zwischen Nebensaison und Hauptsaison einen Ertrag von je 79 bis 179 Euro erlösen, und nach Abzug der 20%igen Provision des Vermittlers Upstalsboom - ein jährlicher Erlös von 13.700 Euro bleibt. Die 104 Kapitänshäuser auf der Kapitänshalbinsel im südöstlichen Bereich kosten zwischen 240.000 und 320.000 Euro.
Deutlich größer und teurer sind die Schleivillen auf der Mole zwischen Hafen und Schlei im westlichen Teil des Areals. Die Doppelhäuser zwischen 100 m2 und 146 m2 werden ab 324.000 Euro angeboten, die Variante Pegasus mit vier Ferienwohnungen je 121 m2 für knapp 400.000 Euro je Wohnung.
Aufgewertet werden die Ferienimmobilien durch die beiden Marinas. Eine kleinere mit 120 Liegeplätzen plant Helma selbst im nordöstlichen Bereich zu bauen. Die größere im südwestlichen Bereich mit Liegeplätzen für 20 m bis zu 35 m lange Yachten verkaufte Helma Ende des vergangenen Jahres an einen Investor. Aktuell ist hier noch eine Marina der Kappelner Werft Mittelsmann und des Maritimcenters Eberhardt aus Arnis in Betrieb, die der Insolvenzverwalter von Port Olpenitz, Rainer Eckert, im April 2012 für fünf Jahre verpachtet hatte.
Als Teil der Marina sollen auf 40.000 m2 ein geschlossenes Dock sowie zehn Hallen mit einer Fläche von 16.500 m2 entstehen. Im Konzept von Port Olpenitz war in den sogenannten Multifunktionshügel ein Bootslager mit Eiswelt und Indooraktivitäten integriert. Die Kappelner Politiker zeigten sich mäßig begeistert, der nötigen B-Plan-Änderung zum Bau der Hallen zustimmen zu sollen.
"Ein Multifunktionshügel ist exorbitant teuer und wirtschaftlich nicht tragbar", erklärte Arnholm. Auf den Bau von Freizeiteinrichtungen wie auch von Einzelhandel müsse man noch warten, bis vor Ort genügend Nutzer präsent seien. "Zwei bis drei Jahre wird es beim Tempo der jetzigen Entwicklung noch dauern, bis die kritische Masse erreicht ist." Dann könnte der Bau einer Minigolfanlage, eines Kletterparks oder sogar einer Tennishalle angepackt werden.
Wenn in voraussichtlich sieben Jahren alles fertig ist, rechnet der Kappelner Bürgermeister Heiko Traulsen mit 60.000 Gästen jährlich - Umsatz auch für die 10.000-Einwohner-Stadt an der Schlei. Das Projektvolumen für das Gesamtprojekt liegt laut Arnholm bei 350 Mio. Euro.